Am vergangenen Mittwoch wurde im Ausschuss für strategische Stadtplanung, Stadtentwicklung und Bauen eine Projektskizze zur Nachnutzung des Kalksteinbruchs vorgestellt. Diese sei bereits zwischen Stadt, Kreis und Bezirksregierung abgestimmt. Auf Betreiben des neuen Besitzers soll eine große Freiflächenfotovoltaikanlage installiert werden. Vorhandene Lagerhallen sollen zur Unterbringung von landwirtschaftlichen Fahrzeugen dienen. Darüber hinaus plant die Stadt Ausweichparkplätze für das Neanderthal Museum und Caravan-Stellplätze. Ein Rundwanderweg sowie ein Schullandheim als Übernachtungsmöglichkeit für Gruppen und Einzelreisende sollen entstehen.
Rebecca Türkis, Fraktionssprecherin der GRÜNEN, hierzu: „Dass der neue Besitzer des Steinbruchs in Gesprächen mit Stadt und Kreis die Nutzung für Fotovoltaik und Landwirtschaft ermöglichen will, ist legitim und ein normaler Vorgang. Die Installation von Freiflächenanlagen auf stark verdichteten Flächen begrüßen wir ausdrücklich – das ist ein hervorragender Beitrag zur Energiewende. Dass aber die Stadtverwaltung einen weitergehenden Plan zur touristischen Nutzung des Areals vorantreibt, für den es keinen politischen Auftrag gibt, finden wird überaus bedenklich.“
„Neben der problematischen verkehrlichen Erschließung, bedeutet eine touristische Nutzung immer einen Nachteil für das ökologische Gleichgewicht der vorhandenen schützenswerten Pflanzen- und Tierarten. Bei Caravan-Tourismus handelt es sich außerdem um keine nachhaltige Art des Reisens. In Zeiten der Klimakrise und der daher nötigen Verkehrswende muss dieser zukünftig wieder abnehmen. Auch sollte das Neanderthal Museum verstärkt auf eine Anreise per Bahn setzen anstatt Begehrlichkeiten für neue Parkplätze wecken“, so Türkis weiter .
Fraktionssprecher Nils Lessing stellt die Frage nach der Finanzierung eines Schullandheims und der restlichen Infrastruktur: „Mettmann ist bereits jetzt pleite und kann nicht in Prestige- Projekte investieren, für die es keinen Gegenwert erhalten wird. Deshalb hinterfragen wir GRÜNEN auch die Prioritätensetzung der Verwaltung. Seit Jahren wird die dringende Sanierung und Erweiterung der Schulen und OGS verschleppt. Beschlüsse wie der Antrag der GRÜNEN zur Installation von Fotovoltaikanlagen auf städtischen Dächern zur Senkung der Energieausgaben werden nicht umgesetzt. Auch mit der Umnutzung des Stadthallen Areals geht es nicht voran. Umso mehr irritiert uns, dass die begrenzten Verwaltungsressourcen nun in ein Projekt gesteckt werden, welches aus unserer Sicht sehr fragwürdig ist und keine Priorität für die Stadtentwicklung hat.“