Schaut hin und helft!

Mit diesem Appell richten sich die Mettmanner Grünen an die Einwohner*innen ihrer Stadt, um auf ein wachsendes Problem hinzuweisen: der  Anstieg an Gewalt in  Familien während der Corona-Pandemie.                            

„Seit über einem Jahr befinden wir uns durch die Corona-Pandemie  in einem Ausnahmezustand. Die meisten Menschen halten sich vorwiegend im häuslichen Bereich auf, sind durch die Einschränkungen stärker belastet, beunruhigt und stehen verstärkt unter Spannung,“ äußert sich Heike Linnert, Ratsmitglied im Ausschuss für Soziales, Generationen, Familien und Vielfalt. „Dabei sollte das Zuhause ein sicherer Ort sein, um Schutz und Geborgenheit zu erfahren. Dies ist in vielen Fällen nicht gegeben. Für Kinder, Jugendliche und Frauen kann dieser Raum eine Gefahr darstellen,“ ergänzt Ursula Schnelting, ebenfalls Ratsmitglied und auch im o. g. Ausschuss aktiv. „Die Kriminalstatistik für NRW weist auf eine Zunahme an Fälle von Kindesmissbrauch hin. Hinzu gerechnet müssen noch die  Fälle von sexueller Gewalt gegen Kinder.“  Täter sind hauptsächlich Männer, die  allen gesellschaftlichen, Alters- und Bildungsschichten zuzuordnen sind.

„Einkommensverluste, Familienarbeit, Unterricht zu Hause, Pflege von Angehörigen und Heimarbeit bringen viele Familien an ihre Belastungsgrenzen. Außenkontakte brechen weg, das macht es schwieriger, Hilfe zu suchen. Zudem sind die Frauenhäuser überfüllt und müssen hilfesuchende Frauen mit ihren Kindern abweisen,“ fügt Christina Aboagye-Adomako, sachkundige Bürgerin im Ausschuss für Soziales, Familie, Generationen und Vielfalt, hinzu.

Das Thema „Gewalt in den Familien“ muss immer wieder in die Öffentlichkeit getragen werden. Das Dunkelfeld aufzuhellen ist aktuell besonders wichtig. Die Stadtverwaltung, die Wohlfahrtsverbände und die Polizei stehen mit professioneller Unterstützung bereit. Dies gilt selbstverständlich auch für die Berufsgruppen, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten (Lehrer*innen, Erzieher*innen, Sporttrainer*innen). Auch diese Menschen können auf Unterstützung bauen. In besonderem Maße gilt für von Gewalt Betroffene: Haben Sie den Mut, sich an die o. g. Stellen oder Notruftelefone zu wenden. Dort  wird Ihnen/Euch geholfen.

Wir appellieren an alle Mettmanner Bürger*innen – SCHAUT HIN UND HELFT!

Die entsprechenden Telefonnummern können Sie auch unserer Webseite entnehmen.

gez. Heike Linnert                                                                                

Ratsmitglied, Ausschuss für Soziales,  Familie, Generationen und Vielfalt

gez.  Nils Lessing                                                 

Fraktionssprecher 

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.