Frauen in der Kommunalpolitik

2022 wurde zum 5. Mal das „Genderranking deutscher Großstädte“ veröffentlicht. Die Studie, die von der Heinrich-Böll-Stiftung in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass Frauen weiterhin auch auf kommunaler Ebene unterrepräsentiert sind. Es zeichnet sich abgesehen von Oberbürgermeister*innenämtern jedoch ein positiver Trend ab. Der Frauenanteil in den Stadträten ist trotzdem noch weit entfernt von einer paritätischen Verteilung. In den 77 beobachteten deutschen Großstädten sind nur gut 37% der Mandatsträger*innen Frauen. Der Anstieg des Frauenanteils in den letzten Jahren geht vor allem auf Erfolge progressiverer Parteien zurück, die ihre Wahllisten anhand einer Quotenregelung besetzen. Bündnis 90/Die Grünen halten weiterhin ihre Spitzenposition ein bei der Repräsentation von Frauen (51,6% Frauenanteil bei Ratsmitgliedern und 50,5% Frauenanteil bei Fraktionsvorsitzenden). 

Vor allem in Führungspositionen in den Parteien und in der Verwaltung gibt es aber noch großen Aufholbedarf. Der Frauenanteil unter den Fraktionsvorsitzenden mit 25,7% und unter den Oberbürgermeister*innen ist mit 11,7% ist besonders niedrig. Hier geht es zur kompletten Studie.

„Die Frauenquote wirkt. Ohne diese verbindliche Quote würde es theoretisch noch ca. 40 Jahre dauern, bis eine paritätische Besetzung kommunaler Ratsmandate mit Frauen und Männern erreicht wäre.“ 

Sabine Drewes, Referentin für Kommunalpolitik und Stadtentwicklung der Heinrich-Böll-Stiftung

Die Unterrepräsentation von Frauen führt dazu, dass Perspektiven und Interessen von Frauen strukturell weniger in politische Entscheidungsprozesse miteinfließen. Da Parteien eine große Rolle bei der Rekrutierung von politischen Entscheidungsträger*innen spielen, tragen Parteien eine große Verantwortung die innerparteilichen Strukturen geschlechtergerecht zu gestalten und Frauen aktiv zu fördern, um mehr Frauen in die Politik zu bringen. 

Auch in der mettmanner Kommunalpolitik ist noch viel Luft nach oben. Seit ein Ratsmitglied ausscheiden musste und ein männliches Ratsmitglied nachgerückt ist, erfüllt unsere Fraktion leider nicht mehr die 50% Frauenquote.

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