GRÜNE fordern eine neutrale Elterninformation zur Gesamtschule

Die GRÜNEN zeigen sich irritiert über das Anschreiben der Stadt zur anstehenden Elternbefragung. Rebecca Türkis, Sprecherin des Ortsverbandes, dazu: „Die Informationen aus dem Anschreiben, die wir erst jetzt erhalten haben, irritieren uns sehr und lassen den Verdacht aufkommen, dass über einseitige Formulierungen die Gesamtschule verhindert werden soll.“

Der Rat hatte die Verwaltung beauftragt eine Elternbefragung und Informationsveranstaltungen zur Einrichtung einer Gesamtschule durchzuführen. „Wir sind davon ausgegangen, dass alle Sachverhalte neutral dargestellt werden und auch die Zukunftsfähigkeit der Schullandschaft Teil der Information ist. Natürlich gibt es bei jeder Neugründung einer Schule Herausforderungen und eventuell Einschränkungen in der Bauphase. Bei dem Projekt Gesamtschule in Mettmann geht es aber darum, die Schullandschaft auch für die nächsten Generationen zu gestalten und nicht nur die ersten Jahre zu betrachten.“, so Türkis weiter.

In dem Verfahren werden die Fragebögen den Kindern der 3. und 4. Klasse mitgegeben und müssen nach vier Tagen wieder abgegeben werden. „Diese Zeitspanne ist viel zu kurz und es besteht die Gefahr, dass der Elternwille durch so ein Verfahren verzerrt wird. Diese Frist muss verlängert werden“, fordert Rebecca Türkis.

Bei den anstehenden Informationsveranstaltungen zur Elternbefragung wünschen sich die GRÜNEN eine sachliche und neutrale Darstellung der Gesamtschule. Der Sprecher der grünen Ratsfraktion und Bürgermeisterkandidat Nils Lessing dazu: “Wir fordern die Verwaltung auf, auch die positiven Effekte einer Gesamtschule für die Mettmanner Schullandschaft herauszustellen. Derzeit können Kinder mit Hauptschulempfehlung in Mettmann nicht beschult werden. Diese würden in der Gesamtschule eine adäquate Förderung erhalten. Auch wird derzeit durch die demographische Entwicklung und den Zuzug vieler junger Familien der Platz in den Kitas und Grundschulen knapp. In ein paar Jahren fehlen uns die Plätze auch in den weiterführenden Schulen. Daher ist es dringend notwendig, dass wir hier ein Angebot schaffen. Das gemeinsame

Lernen aller Kinder und Jugendlichen in der Gesamtschule ist erwiesenermaßen lernförderlich und die Tatsache, dass es auch bei schwankender Lernentwicklung und Motivation keine Abschulung gibt, spricht sehr für diese Schulform.“

Lessing weiter:“ Anstelle nur auf die Probleme beim Bau einer Gesamtschule einzugehen, muss die Verwaltung auch die Vorteile der Situation darstellen. So haben wir eine leerstehende Hauptschule, deren Räumlichkeiten in der Bauphase genutzt werden können, und das ist ein großer Vorteil für die Übergangszeit. Im Übrigen ist es ja so, dass wir an der bestehenden Schule aufgrund des maroden Zustands sowieso bauen und sanieren müssten und sich dann ähnliche Übergangslösungen darstellen würden. Grundsätzlich wünsche ich mir eine Verwaltung, die darstellt, was sie möglich machen kann und nicht nur die Probleme hervorhebt.“

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